Welche Therapien gibt es bei Morbus Crohn?

Welche Therapien gibt es bei Morbus Crohn?

In erster Linie muss man unterscheiden zwischen der Therapie bei einem akuten Schub sowie der Langzeitbehandlung. Bei einem akuten Schub geht es vor allem darum, die Entzündungsreaktion einzudämmen. Zu diesem Zweck kommen hauptsächlich Kortisonpräparate zum Einsatz. Eine chronische Erkrankung benötigt eine Langzeittherapie, für welche oftmals Medikamente wie Azathioprin sowie 6- Mercaptopurin eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verabreichung von Methotrexat sowie künstlich hergestellte Antikörper, auch Biologika genannt. Bei einem Drittel aller Morbus Crohn-Patienten tritt die Erkrankung auch außerhalb von Magen und Darm auf und muss dort entsprechend behandelt werden (beispielsweise in Gelenken, Haut, Knochen oder Augen).

In erster Linie muss man unterscheiden zwischen der Therapie bei einem akuten Schub sowie der Langzeitbehandlung. Bei einem akuten Schub geht es vor allem darum, die Entzündungsreaktion einzudämmen. Zu diesem Zweck kommen hauptsächlich Kortisonpräparate zum Einsatz.

Übersicht der medikamentösen Therapien

Je nach Schwere der Erkrankung gibt es eine Reihe von Medikamenten, die in der Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen einegesetzt werden. 

  • Aminosalizylate wirken entzündungshemmend und werden bei leichteren Beschwerden eingesetzt oder beim akuten Schub. Bei schweren Verlaufsformen hingegen reicht diese Therapie nicht aus.
  • Kortisonpräparate wirken stark entzündungshemmend und werden im akuten Schub bzw. bei schweren Verlaufsformen eingesetzt. Kortisonpräparate sollten allerdings nicht als Dauertherapie sondern für max. 8-12 Wochen verabreicht werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden. 
  • Immunsuppressiva unterdrücken das körpereigene Abwehrsystem und werden bei schwerem Verlauf eingesetzt. Die Wirkung setzt nur langsam ein (nach mehreren Wochen bzw. Monaten). Oft werden Immunsuppressiva auch zur Erhaltung der beschwerdefreien Phase (Remission) eingesetzt.  
  • Biologika sind biotechnologisch hergestellte Medikamente, die bei mittelschweren bis schweren Verlaufsformen von CED zum Einsatz kommen und gezielt in den Entzündungsprozess bei CED eingreifen bzw. diesen unterbinden. 

Weitere Details zu den genannten Therapieformen findest du hier.

Langzeittherapie

Eine chronische Erkrankung benötigt  eine Langzeittherapie, für welche oftmals Medikamente wie Azathioprin sowie 6- Mercaptopurin eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verabreichung von Methotrexat sowie künstlich hergestellte Antikörper, auch Biologika genannt. Bei einem Drittel aller Morbus Crohn-Patienten tritt die Erkrankung auch außerhalb von Magen und Darm auf und muss dort entsprechend behandelt werden (beispielsweise in Gelenken, Haut, Knochen oder Augen).

Ist die Erkrankung trotz der Medikamente nicht in den Griff zu bekommen, ist unter Umständen ein operativer Eingriff und die Entfernung des betroffenen Darmabschnittes notwendig. Auch Komplikationen erfordern eine Operation, dazu zählen Abszesse, Fisteln oder Darmengpässe.

Die Schubtherapie bei Morbus Crohn

Sind die Schübe nur leicht ausgeprägt, ist es möglich, die Verabreichung von kortisonfreien Präparaten wie Mesalazin oder Sulfalasazin zu versuchen.
Bei stärkeren Beschwerden muss man zu Kortison greifen, Prednisolon oder Budesonid sind hier häufige Mittel der Wahl. Vor allem Budesonid ist aufgrund seines guten Nebenwirkungsprofils sehr beliebt. Kortison wirkt entzündungshemmend und hält das körpereigene Immunsystem in Schach. Damit eine Wirkung eintritt, ist eine Einnahme über mehrere Wochen hinweg notwendig. Länger als zwei bis drei Monate sollte Kortison jedoch nicht eingenommen werden, da vor allem Osteoporose und ein erhöhter Blutdruck zu den häufigen Nebenwirkungen gehört. Kortison kann in Tablettenform, als Infusion, Injektion oder auch Einlauf verabreicht werden, oft wird die Therapie direkt im Krankenhaus durchgeführt.
 

Die Operation als Morbus Crohn-Therapie

Durch zahlreiche minimalinvasive Techniken ist die Entfernung eines Darmteils nicht mehr so belastend für den Patienten und es lassen sich auch aus kosmetischer Sicht gute Erfolge erzielen. Durch die kleinen Einschnitte erfolgt die Erholung nach der OP und somit die Entlassung in häusliche Pflege relativ rasch. Die operative Entfernung von Komplikationen wie Abszessen und Fisteln kann und sollte geplant erfolgen, ebenso die Beseitigung von chronischen Engstellen. Akute Darmverschlüsse, Blutungen oder ein Durchbruch sind Notfälle und müssen sofort behandelt werden, da sie lebensbedrohlich sind.

Was für viele Patienten den Eingriff erschwert, ist die Tatsache, dass die Erkrankung auch nach der Operation wieder auftreten kann und möglicherweise eine weitere Intervention erforderlich macht.
 

Alternative Behandlungsmethoden bei Morbus Crohn

Alternative Behandlungsmethoden bei Morbus Crohn sind nicht als Ersatz für eine schulmedizinische Therapie anzusehen, sondern als deren Ergänzung und sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Dann gibt es allerdings eine Reihe sinnvoller naturheilkundlicher Stoffe, die aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung positiven Einfluss auf Morbus Crohn nehmen können. Dazu gehören beispielsweise Weihrauch, Myrrhe, Kurkuma, aber auch Heidelbeer-Extrakte.

Antientzündlich wirken ebenfalls Omega-3-Fettsäuren, die in Leinöl oder Walnussöl enthalten sind. Hering oder Makrele sollten ebenfalls öfters auf dem Speiseplan stehen. Kurkuma lässt sich als Gewürz nahezu in jeder Speise bis hin zum Smoothie verwenden, während Weihrauch und Myrrhe meist als Kapseln verabreicht werden.
 

TCM bei Morbus Crohn

Die traditionelle chinesische Medizin behandelt den Patienten in seiner Gesamtheit, auch die Psyche wird miteinbezogen. Die Behandlung hängt anschließend von der Schwere der Erkrankung ab. Akupunktur, Massagen, speziell abgestimmte Arzneimittel aus chinesischen Kräutern und ein auf den Patienten zugeschnittener Ernährungsplan sollen für eine Verbesserung der Beschwerden sorgen.

Zum Thema Wirksamkeit von traditioneller chinesischer Medizin bei Morbus Crohn wurden Studien an der Uniklinik Erlangen-Nürnberg durchgeführt, die sowohl für chinesische Kräuter als auch für Akupunktur eine positive Wirkung bescheinigen. Dennoch sollte die Behandlung stets in Absprache mit dem Arzt erfolgen und kein eigenmächtiges Absetzen einer begonnenen Therapie stattfinden, um Komplikationen zu verhindern.
 

Morbus Crohn bei Kindern

Studien zeigen, dass die Verabreichung von Kortison im Wachstum äußerst ungünstig ist. Wachstumsstörungen und instabile Knochen sind oft die Folge. In erster Linie wird Morbus Crohn bei Kindern daher mit einer speziellen Ernährungstherapie behandelt. Dabei handelt es sich um eine besonders
nährstoffreiche Trinknahrung, die alternativ über eine Nasen- oder Magensonde verabreicht werden kann. Diese Nahrung ist in der Lage, die übliche Ernährung je nach Schwere der Erkrankung vorübergehend ganz oder auch teilweise zu ersetzen.

Zum Einsatz bei der kindlichen Morbus Crohn-Therapie kommen auch Aminosalizylate beziehungsweise Immunsuppressiva und bei schwerer Erkrankung Biologika. Nicht zu vergessen ist zudem die wichtige Rolle, die eine adäquate psychologische Unterstützung bei der Bewältigung der Krankheit spielt.

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